Berlin (ots) – Vor dem Hintergrund der Empfehlung des britischen Gesundheitsministeriums fr eine Nhrwertkennzeichnung mit Ampelfarben betont der Bund fr Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL), dass die deutsche Lebensmittelwirtschaft die seit Jahren praktizierte sachlich-fachliche Nhrwertkennzeichnung weiterhin prferiert. Die Nhrwerttabelle und die von den Unternehmen in groem Umfang zustzlich verwendete GDA-Kennzeichnung (Guideline Daily Amounts) haben sich bewhrt und sind vom deutschen Verbraucher gelernt. Zudem werden die Angaben zu den wichtigsten Nhrstoffen Fett, gesttigte Fettsuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiwei, Salz sowie den Brennwert bezogen auf 100 g/ml ab 2014 in groem Umfang verpflichtend.
“Die zuknftig verpflichtende Nhrwertkennzeichnung bildet neben anderen Produktangaben die Grundlage fr eine selbststndige und auf die individuellen Bedrfnisse ausgerichtete Kaufentscheidung der Verbraucher”, stellt der Hauptgeschftsfhrer des Spitzenverbands der deutschen Lebensmittelwirtschaft, Christoph Minhoff, klar. Die zustzliche, freiwillige GDA-Kennzeichnung erweitert diese Information bezogen auf Portionen und in der Zwischenzeit vom Europischen Gesetzgeber anerkannte Referenzmengen. Mit dem Ampelsystem, dass sich lediglich auf vier Nhrstoffe bezieht, ist eine zutreffende Einordnung eines Produktes und seiner Bedeutung fr die Gesamternhrung hingegen nicht mglich, denn zentrale Informationen wie die zum Brennwert und zu anderen wichtigen Nhrstoffen werden nicht bercksichtigt. “Die farbliche Bewertung einiger weniger Nhrstoffe eines Lebensmittels trgt unserer Auffassung nach nicht zu einem besseren Verstndnis einer ausgewogenen Ernhrung bei”, betont Minhoff.
Selbstverstndlich begleitet die deutsche Lebensmittelwirtschaft aber das weitere Vorgehen der britischen Kollegen mit groem Interesse. Minhoff erklrt: “Es ist zweifelhaft, ob die Ampelkennzeichnung tatschlich einen Mehrwert hat und einen positiven Einfluss auf das Verbraucherverstndnis und die Lebensmittelauswahl haben wird. Wir sind gespannt, welche Antwort uns der britische Markt darauf geben wird und sind natrlich offen fr die sich daraus ergebenden Diskussionen.”
Mit der Lebensmittelinformations-Verordnung ist zwar weitgehend ab 2014 und dann vollstndig ab 2016 europaweit die Nhrwertkennzeichnung in Form der Nhrwerttabelle fr grundstzlich alle Lebensmittel verpflichtend. Weitere Formen der Nhrwertkennzeichnung knnen darber hinaus aber ausdrcklich auf nationaler Ebene empfohlen werden, wenn sie wissenschaftlich fundiert und verstndlich sind und den Warenverkehr nicht behindern. Auf Basis dieser Option hat das britische Gesundheitsministerium heute die Empfehlung fr eine freiwillige Hybridnhrwertkennzeichnung auf der Vorderseite von Lebensmittelverpackungen ausgesprochen und damit die Diskussion um die Ampel erneut aufgeworfen. Die Hybridkennzeichnung ist eine Kombination der von der Lebensmittelwirtschaft freiwillig initiierten GDA-Kennzeichnung und den bewertenden Ampelfarben Grn, Gelb, Rot – jeweils bezogen auf 100g/ml eines Erzeugnisses. Der britische Handel und einige Industrieunternehmen werden voraussichtlich dieser Empfehlung folgen.
Bund fr Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) Der BLL ist der Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Ihm gehren ca. 500 Verbnde und Unternehmen der gesamten Lebensmittelkette – Industrie, Handel, Handwerk, Landwirtschaft und angrenzende Gebiete – sowie zahlreiche Einzelmitglieder an.
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BLL: Deutsche Lebensmittelwirtschaft präferiert gelernte Nährwertkennzeichnung
via Arne Ruhnau News http://arneruhnau.com/bll-deutsche-lebensmittelwirtschaft-praferiert-gelernte-nahrwertkennzeichnung/
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