Thursday, July 25, 2013

35 Jahre nach RAF-Terror – Schleyer-Sohn äußert Respekt für Ex-Kanzler Schmidt


Vor 35 Jahren wurde Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer von der RAF entführt und mit drei Schüssen in den Hinterkopf ermordet. Der damalige Kanzler Helmut Schmidt hatte zuvor einen Geiselaustausch abgelehnt. Nun haben sich der Altkanzler und Schleyers Sohn erstmals ausgesprochen.



Hanns-Eberhard Schleyer, der Sohn des 1977 von der RAF ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer, hat dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt im Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ seinen Respekt ausgedrückt. Schmidts Bekenntnis, eine Mitschuld am Tod Hanns-Martin Schleyers zu haben, habe ihm Respekt abgenötigt, erklärte der Sohn. „Ein Trost war es nicht“.


Im Interview mit dem „SZ-Magazin“ sprachen Altkanzler Helmut Schmidt und Hanns-Eberhard Schleyer nach mehr als 35 Jahren zum ersten Mal ausführlich über die damaligen Ereignisse. Schleyers Sohn, damals 33, hatte im Deutschen Herbst alles versucht, um die Freilassung seines Vater aus der Geiselhaft zu erwirken. Bundeskanzler Helmut Schmidt hatte sich gegen einen Austausch entschieden.


Schmidt: „Entscheidung war längst gefallen“


Schleyer sagte in dem Gespräch, es wäre besser gewesen, Schmidt hätte ihn und seine Familie von Anfang an über seine Absicht informieren lassen, nicht auf die Forderungen der Terroristen einzugehen: „Dann hätten wir uns nicht so an diese Hoffnung geklammert, dann wäre die Familie nicht so enttäuscht worden.“


Auf Schleyers Frage, ob man nicht vordergründig auf die Forderungen der Terroristen hätte eingehen und die ausgetauschten RAF-Terroristen in Mogadischu später festsetzen können, antwortete Schmidt demzufolge, das sei für ihn keine Option gewesen: „In Wirklichkeit war meine Entscheidung, nicht auszutauschen, längst gefallen. Das hat man euch natürlich nicht erzählen wollen.“


Schmidt: „Es hat mich sehr erleichtert“


Schmidt äußerte in dem Gespräch zudem Verständnis dafür, dass Schleyer 1977 sogar bis vors Bundesverfassungsgericht gezogen war, um die Regierung zum Einlenken zu bewegen: „Wenn ich mich an Ihre Stelle denke – was ich damals auch gemacht habe – finde ich das völlig verständlich und richtig, was Sie getan haben.“




Bewegt zeigte sich


der Altkanzler auch über die Verleihung des Hanns-Martin-Schleyer-Preises


durch die Familie Schleyer Anfang diesen Jahres: „Es hat mich sehr erleichtert, nicht mit dem Bewusstsein weiterleben zu müssen, dass die Familie Schleyer mir die damaligen Entscheidungen übelnimmt“, sagte er in dem Gespräch mit dem „SZ-Magazin“.



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