TV-Duell zur Bundestagswahl 2013, Merkel gegen Steinbrück: Es ist das erste und einzige Mal, dass Kanzlerin und Konkurrent vor der Wahl im Fernsehen aufeinandertreffen. Spannend wird, wer die bessere Figur macht. Vor vielen Millionen Zuschauern ist es für Steinbrück vielleicht die letzte Chance.
Gut die
Hälfte der Deutschen wollen sich die Sendung anschauen
, ergaben Umfragen. Allerdings rechneten nach einer repräsentativen Emnid-Umfrage für die „Bild am Sonntag“
62 Prozent
der Bundesbürger damit, dass
Merkel das Duell für sich entscheidet
. Nur
16 Prozent erwarteten einen Erfolg Steinbrücks
. Selbst bei den SPD-Wählern waren dem Bericht zufolge 42 Prozent davon überzeugt, dass Merkel als Gewinnerin aus der Fragerunde hervorgehen würde, 36 Prozent setzten auf Steinbrück.
20.22 Uhr: Tortellini, Suppe, Häppchen – die Gäste in Adlershof werden mit einem Flying-Buffet bei Laune gehalten.
20.20 Uhr, live vor Ort: Auf die Frage, was sie erwartet, zeigt Ursula von der Leyen auf den Bildschirm. Der zeigt eine strahlende Angela Merkel, die umjubelt von Anhängern ins Studio geht.
20.17 Uhr, live vor Ort: „Ich hoffe, dass er sie stellt“, sagt Matthias Machnig aus Peer Steinbrücks Kompetenzteam. „Die Meisterin des Ungefähren muss heute mal konkret werden.“
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20.08 Uhr: Auf die Frage wie sich Steinbrück auf das Fernsehduell mit der „Teflon-Kanzlerin“, an der Kritik und Ungemach einfach abzuperlen scheint, vorbereitet habe, sagt er: „Gut. Da gehe ich ganz entspannt rein.“ Ein langjähriger Weggefährte ist sich aber nicht so sicher, dass Steinbrück das Duell gewinnen wird – die Gefahr bestehe darin, dass er überreize. Ehefrau Gertrud gibt ihm mit auf den Weg: „Das Einzige, was ich möchte, ist, dass er sich nie provozieren lässt. Man verliert, wenn man sich provozieren lässt.“ Steinbrück verspricht, trotz des großen Umfragerückstands nicht als Randalierer aufzutreten.
19.50 Uhr: So ein TV-Duell sei immer die Chance des Kandidaten, heißt es bei der CDU. Und es sei kein Geheimnis, dass Steinbrück rhetorisch begabter als Merkel sei. Steinbrück will betonen, dass die SPD mit ihrem Rentenkonzept (850 Euro Solidarrente) und der Forderung nach einem gesetzlichem Mindestlohn (8,50 Euro) und einer Mietpreisbremse viel weiter als die Union geht. Bei der Euro-Politik wirft er Merkel Kaputtsparen in Schuldenländern vor. Aber die SPD hat im Bundestag die Rettungspakete mitgetragen und Merkel genießt gerade wegen ihrer Europolitik und ihres harten Sparkurses Vertrauen bei den Bürgern. Sie wird wieder erklären wollen, dass ihre schwarz-gelbe Regierung die erfolgreichste seit der Wiedervereinigung sei – und das mit Wirtschaftsdaten zu belegen versuchen.
Der
SPD-Wahlkampf verläuft bisher „suboptimal“
. Erst kam Steinbrück nicht in Tritt, dann sorgten wiederholt Querschüsse von Parteichef Sigmar Gabriel intern für Kopfschütteln. Er unterstützte die Grünen-Forderung nach einem Tempolimit auf Autobahnen, Steinbrück musste von ihm Loyalität einfordern und zuletzt gab es Verwirrung um die öffentlich geäußerte vage Aussicht auf Steuersenkungen, wenn denn die Bekämpfung von Steuerbetrug und Steuerdumping Mehreinnahmen bringt. Für Steinbrück, der sich gern als „Klartext“-Mann bezeichnet, ist das Duell fast die letzte Chance – um die Basis für den Schlussspurt zu motivieren.
19.34 Uhr, live vor Ort: Die CDU-Prominenz trifft ein: Ursula von der Leyen, Wolfgang Schäuble, Annegret Kramp-Karrenbauer, Michael Grosse-Brömer, Thomas Strobl.
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Peer Steinbrück ist übers Wochenende nicht ins heimische Bonn gefahren, sondern in Berlin geblieben.
Vorbereitet hat er sich heute nicht mehr
. Einen Spaziergang am Nachmittag, dann ging es Richtung Adlershof. Im Moment ist der SPD-Kanzlerkandidat unterwegs hierher.
19.07 Uhr:
Beim jüngsten direkten Aufeinandertreffen vor der Sommerpause im Bundestag ließ
Steinbrücke eine müde wirkende Merkel schlecht aussehen
. Selbst die halbe Regierungsbank sei vom Schlaf überwältigt, sagte er angesichts Merkels zuvor gehaltener Rede zur Euro-Krise mit bereits vielen von ihr bekannten Äußerungen. Ein Satz habe ihm noch gefehlt, meinte Steinbrück und veräppelte Merkels Stil: „Eine gute Grundlage ist die beste Voraussetzung für eine solide Basis in Europa“.
19.02 Uhr: Emotional wird es beim Duell wahrscheinlich nicht werden. Denn Angela Merkel reitet nicht gerne Attacken. Sie glaubt, die Menschen stößt es ab, wenn sich Politiker anfeinden. Western-Fan Steinbrück hingegen liebt die Kavallerie. Er hätte gern mindestens zwei TV-Duelle gehabt.
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Heute muss Peer Steinbrück das Ruder herumreißen. Seine
SPD liegt in den Umfragen weit hinter der CDU zurück
. In den persönlichen Beliebtheitswerten sieht es für ihn noch schlechter aus. Mit ein bisschen Humor müsste man sagen:
Steinbrück hat keine Chance, aber die muss er nutzen
. Eine zweite Chance hat er zumindest nicht, eine Revanche ist nicht geplant.
18.37 Uhr, live vor Ort:
Dort, wo die Duellanten vorfahren, wartet ein kleiner Pulk von Demonstranten, die
„klare Antworten“ zur Energiewende
erwarten.
18.34 Uhr, live vor Ort: 800 Journalisten werden zum Duell erwartet. Es gibt ganze 50 Presse-Arbeitsplätze. Kommentar eines Kollegen: „Erwartet wird wohl die ,Dining press‘, nicht die ,Working press‘.“
18.20 Uhr, live vor Ort: Vor dem TV-Duell hat die Polizei die Sicherheitsstufe erhöht. Das Studio ist weiträumig abgesperrt, berichtet FOCUS-Online-Korrespondentin Martina Fietz aus Berlin.
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Das TV-Duell findet in einem
TV-Studio in Berlin Adlershof
statt. Live-Publikum gibt es dort allerdings nicht. In einem Nebenraum können allerdings bis zu 800 Gäste das Duell miterleben. Zusätzlich gibt es
Räume für die Berater und Spin-Doctors der beiden Kontrahenten
.
17.52 Uhr: Das Duell ist in fünf Themen-Blöcke untergliedert. Zuerst geht es um aktuelle Ereignisse und Finanzen. Hier dürften der Syrien-Konflikt und die Euro-Krise diskutiert werden. Danach müssen die Kandidaten ihre Arbeits- und Sozialpolitik erläutern. Thema vier ist die Sicherheitspolitik. Am Ende des Duells dürfen die Kandidaten den Wähler mit einer persönlichen Botschaft ansprechen.
17.20 Uhr: Vor vier Jahren schauten sich 14,2 Millionen Menschen das Duell zwischen Merkel und dem damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier an. 2005 als Merkel als Herausforderin auf den damaligen „Medien“-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) traf, waren es 21 Millionen.
16.51 Uhr: Für die gern präsidial auftretende Merkel vielleicht die größere Anstrengung als für den streitbaren Steinbrück. Unter Anspannung stehen aber beide. Zwar ist die zeitgleiche Sendung von ARD, ZDF, RTL, ProSieben und Phoenix an diesem Sonntag um 20.30 Uhr nicht wahlentscheidend. Aber sie ist das einzige Ereignis für ein Millionen-Publikum, den 66-Jährigen und die 59-Jährige im direkten Vergleich nah und verwundbar zu erleben. Auf jedes Wort kommt es an. Gesagt ist gesagt. Und die Kameras halten gnadenlos drauf – auf Stirnrunzeln, zitternde Hände, Schweißperlen.
16.14 Uhr: Kein Mal hat Angela Merkel in diesem Wahlkampf bisher den Namen des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück in den Mund genommen. Die Bundeskanzlerin tut so, als hätte sie gar keinen Herausforderer. Und ein direktes Aufeinandertreffen mit ihrem einstigen Finanzminister ist selten. Etwa im Bundestag, wenn der Sozialdemokrat eine Rede der CDU-Vorsitzenden kontert oder bei Verbandsveranstaltungen, wenn sie nacheinander sprechen. Aber nun kommt das einzige Fernsehduell – 90 Minuten lang und live.
16 Uhr: Merkel gegen Steinbrück: Das heutige TV-Duell ist das erste und einzige Aufeinandertreffen der beiden Konkurrenten um die Kanzlerschaft. Anne Will (ARD), Maybrit Illner (ZDF), Peter Klöppel (RTL) und Stefan Raab (ProSieben) werden die beiden Kandidaten heute ab 20.15 Uhr befragen.
Der Wahl-O-Mat: Welche Partei steht für was?
cp/dpa/AFP/Reuters
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