Arne Ruhnau: Stellungnahme von Adblock Plus: Zum Beitrag von Sascha Pallenberg auf Mobilegeeks.de

Kln (ots) -


Stellungnahme von Till Faida, Mitgrnder von Adblock Plus, zum 
Beitrag von Sascha Pallenberg auf Mobilegeeks.de


Falschbehauptung #1: 
Adblock Plus begnstigt nahestehende Unternehmen.

Fakt: Es gelten fr alle werbetreibenden Unternehmen exakt dieselben Kriterien, nachlesbar unter www.adblockplus.org/de/acceptable-ads

Dass Firmen aus dem persnlichen Netzwerk als Testkandidaten in einzelnen Fllen frhzeitig an der Acceptable-Ads-Initiative teilgenommen haben ist naheliegend und keinesfalls ein Skandal. Wichtig: Es galten und gelten immer die gleichen Regeln (http://www.adblockplus.org/de/acceptable-ads) fr alle, das Whitelisting steht allen Websites gleichermaen offen. Die Community entscheidet final ber jede Art von Whitelisting, und viele Vorschlge wurden von ihr bereits abgelehnt. Bei bis jetzt ber 100 Whitelist-Antrgen (https://adblockplus.org/forum/viewforum.php?f=12) sich auf die fnf nahestehenden Unternehmen zu strzen ist in keinster Weise seris. Die von Pallenberg kolportierte Freischaltung von Layer-Werbung hat es nie gegeben und wurde frei erfunden.

Die Kriterien sind seit Ende 2011, als “Acceptable Ads” gestartet wurde, transparent und ffentlich, viele Medien haben seit damals darber berichtet (exemplarisch ein Artikel aus der ZEIT von 2011 – http://ots.de/2hEij . Wir haben darber hinaus Reportern die Mglichkeit gegeben, uns zu Gesprchen mit Webseiten und Werbenetzwerken zu begleiten (ZEIT, 2012 – http://ots.de/fwKdX . Dies verdeutlicht unser Streben nach maximaler Transparenz.


Falschbehauptung #2: 
Die handelnden Personen arbeiten "mafis" und sind unseris.

Fakt: Alle unternehmerischen Strukturen und handelnden Personen sind klar nachvollziehbar, unterliegen – im Unterschied zu Herrn Pallenberg – deutschem Recht und sind in deutschen Handelsregistern sauber verzeichnet. Lebenslufe und vorherige Ttigkeitsfelder sind auf den blichen sozialen Netzwerken wie XING oder LINKEDIN klar und deutlich einsehbar.

Pallenberg versucht, jede auffindbare Information ber die beteiligten Personen negativ auszulegen und scheut dabei nicht vor bewussten Falschaussagen zurck. Beispiele:


   - So hat zum Beispiel Till Faida noch vor der Grndung der Eyeo 
     GmbH Seiten wie chrome-plugins.org gestartet. Wir haben 
     diesbezglich einen Fehler gemacht, dass wir diese Domains 
     weiterhin fr SEO-Zwecke genutzt haben. Es htte lngst eine 
     klare Kennzeichnung erfolgen sollen, dafr mchten wir uns 
     entschuldigen, und das wird nachgeholt.
   - Selbst veraltete WordPress-Plugins auf denselben Seiten werden 
     hier ins Feld gefhrt. Anders als der Autor behauptet, haben 
     diese angeblichen Sicherheitslcken nichts mit Adblock Plus als 
     Software zu tun.
   - Till Faida hat zwei Auslandssemester in Schweden absolviert. 
     Selbstverstndlich unterbricht ein Auslandssemester ein Studium 
     nicht.
   - Die konstruierten Verbindungen zu Porno-Seiten sind abstrus. Der
     Autor bleibt jeden Beweis schuldig. Es gibt keinerlei 
     Verbindungen zu solchen Seiten oder Unternehmen.
   - Wir haben keine Wikipedia-Artikel gendert. Die erwhnten 
     nderungen wurden offensichtlich von der Wikipedia Community 
     gelscht, weil es sich um Falschmeldungen handelt.
   - Tweets von Tim Schumacher ber Adblock Plus werden polemisch als
     "aus dem Loch kriechen" bezeichnet. Eigentlich sind sie nur ein 
     Zeichen dafr, dass der Verfasser in Wirklichkeit keinen 
     geheimen Skandal aufgedeckt hat.


Falschbehauptung #3: 
Adblock Plus zensiert das Web.

Fakt: Adblock Plus blockiert alles, was die freikonfigurierbaren Filterlisten enthalten. Diese Listen werden von Freiwilligen auf der ganzen Welt erstellt. Dieselben Listen werden brigens von allen anderen Adblockern ebenfalls benutzt. Die Acceptable Ads werden in einer separaten Liste (https://easylist-downloads.adblockplus.org/exceptionrules.txt) freigeschaltet, nur diese wird von Eyeo erstellt, und ist wie alle anderen Listen auch individuell an- und abschaltbar.

Die Community der Filterlisten-Autoren behandelt alle Seiten gleich (Werbung wird blockiert, Fehler werden behoben). Darin eine Verbindung von Adblock Plus zu Porno- und Filesharing Seiten zu sehen ist an den Haaren herbeigezogen und eine bewusste Falschaussage. Strende Elemente werden von der EasyList Community ebenfalls gem ihren transparent verffentlichten Kriterien (http://easylist.adblockplus.org/blog/) blockiert. Das hat – anderes als Pallenberg behauptet – weder etwas mit Adblock Plus, noch mit Zensur zu tun.

Es ist kein Geheimnis, dass einer der Autoren der Filterliste, EasyList, bei Eyeo als Community Manager ttig ist. Es ist ebenfalls kein Geheimnis, dass Eyeo die Infrastruktur verwaltet, ber die EasyList und andere Listen verteilt werden. Alles was diese Listen tun, ist Werbung und Tracking zu blockieren.

Die angefhrten Grnde fr den Rauswurf von Adblock Plus aus Google Play sind ebenfalls falsch. Der bemngelte hohe Datenverbrauch existiert nicht, es handelt sich lediglich um eine doppelte Messung in Android (https://adblockplus.org/en/android-faq#traffic). Eine hier implizierte Datensammlung findet nicht statt, Adblock Plus fr Android hlt sich wie alle anderen Versionen strikt an Adblock Plus extrem restriktive Privacy Policy (http://adblockplus.org/en/privacy). Auerdem ‘vergisst’ Herr Pallenberg zu erwhnen, dass Google alle anderen Adblocker ebenfalls aus Google Play entfernt hat, selbst all diese, die auf vllig anderen technischen Prinzipien beruhten.


Falschbehauptung #4: 
Adblock Plus wandelt Affiliate-Links um und beraubt Webseiten ihrer 
Einnahmen

Fakt: Adblock Plus wandelt keine Affiliate-Links um

Es ist eine glatte Falschbehauptung, dass beim Besuch von Amazon-Seiten ber Links Affiliate-Ids angehngt werden. Dies geschieht nur, wenn der Nutzer das Typo-Correction Feature manuell aktiviert hat und wenn er sich bei einer direkten Eingabe der Amazon URL vertippt. Es wird also nur eine ID angehngt, wenn Adblock Plus auch der Referrer ist und es wird – anders als behauptet – niemandem eine Provision vorenthalten. Der Verfasser spekuliert hier lediglich, was theoretisch technisch mglich wre, und es wurde bei der Einfhrung dieses optionalen (opt-in) Features die tatschliche Vorgehensweise transparent kommuniziert (http://adblockplus.org/blog/typo-correction-feature-in-adblock-plus).

Jeder Nutzer kann whlen, welche Filterlisten er verwenden will, und es gibt im source code von Adblock Plus keine Geheimnisse: Er ist vollstndig open source, genau wie groe Teile unserer Infrastruktur [Falschbehauptung #5: Yieldkit bekommt "30% Schutzgeld"

Fakt: Vollkommen falsch. YieldKit gehrt zu den “Acceptable Ads” von AdBlock Plus. Das ist die einzig richtige Aussage in Bezug auf YieldKit. In allen anderen Aussagen hat Herr Pallenberg leider unsauber recherchiert und bewusst Falschaussagen gettigt.

Pallenbergs Kernaussage und offensichtlicher Grund fr seine ungeheuerliche ‘Mafia-Unterstellung’ lautet “Website-Betreiber, die ein Link-Script von Yieldkit einbauen, vergten die Firma fr diese “Dienstleistung” mit rund 30% der Einnahmen, die eigentlich ihnen selbst zustnden, wenn sie die (dann aber leider, leider, leider von Adblock Plus gesperrten) Werbeanzeigen selbst einsetzen wuerden”. Diese Aussage ist eine glatte Lge. Yiedlkit verndert keine bestehenden Affiliate-Links, sondern nimmt Publishern lediglich den mhsamen manuellen Vorgang der Linkauswahl und des Linksetzens ab. Wenn ein Publisher selber einen Affiliate-Text-Link (z.B. direkt zu Amazon oder direkt zu einem Netzwerk wie Affili.net oder Zanox) setzt, wird dieser Textlink von Adblock Plus ebenfalls nicht blockiert.

Auch praktisch alle anderen Aussagen in Bezug auf Yieldkit sind falsch (die Einzelheiten wrden diesen Artikel sprengen, bei Interesse gerne ausfhrliches weiteres Material). Allein Tim Schumachers gesellschaftsrechtliche Minderheitsbeteiligung an Yieldkit (brigens weniger als 10% der Anteile ohne Mitspracherechte) wurde richtig aus TechCrunch zitiert.

ber Adblock Plus:

Adblock Plus ist der einfache Werbeblocker fr das Internet. Das Add-on lsst sich in Sekundenschnelle installieren und blockiert anschlieend aufdringliche Werbung im Internet. Mit der Browsererweiterung wird das Surfen im Web wieder attraktiver, sicherer und schneller. Mehr als 45 Millionen Internetnutzer weltweit vertrauen tglich auf Adblock Plus. Es ist damit das beliebteste Add-on im Web. Adblock Plus ist derzeit fr die Browser Firefox, Chrome und Opera verfgbar sowie als App fr Smartphones und Tablets mit Android-Betriebssystem erhltlich. Weitere Informationen unter: www.adblockplus.org

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