Berlin (ots) – Deutsche Umwelthilfe fordert umweltfreundliche Mehrwegbecher in allen deutschen Fuballstadien – DUH nennt Einwegbecher aus Bioplastik “koschwindel”
Berlin, 24.7.2013: Um Woche fr Woche den Durst hunderttausender Fans in den Fuballstadien zu stillen, sind Mehrwegbecher nach wie vor die umweltfreundlichste Variante. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) bei wissenschaftlichen Instituten, Becherherstellern und Systemanbietern. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation ist besorgt, dass dennoch der Einsatz von Einwegbechern, insbesondere aus dem biologisch abbaubaren Kunststoff Polylactid (PLA), beim Ausschank von Getrnken in deutschen Fuballstadien auf dem Vormarsch ist. Dabei wird fr die Nutzung der Bioplastikbecher nicht nur damit geworben, dass sie biologisch abbaubar seien und teilweise aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Darber hinaus werden offensiv gesamtkologische Vorteile der PLA-Einwegbecher behauptet, die es in Wirklichkeit nicht gibt. In einem am heutigen Mittwoch verffentlichten Hintergrundpapier, in dem die Umweltauswirkungen von konventionellen Mehrwegbechern und Einwegbechern aus PLA miteinander verglichen werden, belegt die DUH im Detail, dass die angeblichen gesamtkologischen Umweltvorteile von PLA-Bechern nicht zutreffen.
“Konventionelle Mehrwegbechersysteme bleiben kologisch berlegen, auch wenn Einwegsysteme auf Basis von biologisch abbaubaren PLA-Bechern betrieben werden. PLA-Becher sind hnlich umweltschdlich wie gewhnliche Einwegbecher auf Basis von Rohl. Die Verantwortlichen in den Fuballstadien sollten auf den neuen koschwindel nicht hereinfallen. Mehrwegbecher sind schon nach fnfmaligem Einsatz umweltfreundlicher”, erklrt DUH-Bundesgeschftsfhrer Jrgen Resch. Fnf Umlufe werden bei Mehrwegbechern in der Praxis immer deutlich bertroffen, nicht bedruckte Becher werden beispielsweise im Mittel 41 Mal wieder befllt, so eine Untersuchung aus dem Jahr 2008. Bei der Einfhrung der PLA-Einwegbecher handele es sich deshalb um ein klares Eigentor der Fuballbundesligisten, betont Resch.
“Der Anbau und die Verarbeitung von Pflanzen fr Biokunststoffbecher, belasten Gewsser und Bden. In aller Regel werden die Becher auch nicht kompostiert, sondern einfach verbrannt. Dadurch werden wertvolle Rohstoffe nicht angemessen genutzt”, ergnzt der DUH-Bereichsleiter fr Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. Besonders rgerlich sei die Tatsache, dass Wegwerfbecher zehn Mal mehr Abfall verursachen als die Mehrwegvarianten und zwar unabhngig von dem Material, aus dem die Einwegbecher hergestellt werden.
Dagegen wird mit dem Einsatz von Mehrwegbechern Abfall vermieden, sie dienen der Ressourcenschonung und entlasten das Klima. Die seinerzeit verpflichtende und ausschlieliche Nutzung von Mehrwegbechern in deutschen Stadien im Rahmen der Fuballweltmeisterschaften 2006 (Mnner) bzw. 2011 (Frauen), war nach berzeugung der DUH ein voller Erfolg. Damals sei der Beweis erbracht worden, dass Abfallberge nicht notwendigerweise eine unappetitliche Randerscheinung groer Sportereignisse sein mssen. Deshalb fordert die DUH vom deutschen Ligaverband, der Interessenvertretung der Profi-Fuballvereine, und dem Deutschen Fuballbund (DFB) ein Mehrweggebot fr den Ausschank von Getrnken bei Spielen der Fuballbundesligen und der Nationalmannschaften.
Detaillierte Informationen zum Vergleich von Einweg- und Mehrwegbechern bei Groveranstaltungen knnen dem Hintergrundpapier der DUH entnommen werden. Es steht auf der Homepage der DUH unter l.duh.de/mwbst zum kostenlosen Download bereit.
Pressekontakt:
Jrgen Resch, Bundesgeschftsfhrer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
Tel.: 030 2400867-43, Mobil: 0151 18256692, E-Mail: fischer@duh.de
Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik & Presse
Tel.: 030 2400867-0, Mobil: 01715660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de
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Fußball-Bundesliga: Mehrwegbecher schlagen Einwegbecher aus Biokunststoff
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