Ferngesteuerte Drohnen, fliegende Fotografen, Paparazzi in Booten: für einen Schnappschuss von Tina Turners Hochzeit war der Boulevardpresse am Zürichsee kein Weg zu beschwerlich, kein Eindringen zu privat. Wie perfide Paparazzi über die Lufthoheit kämpften.
Der Marktwert von Hochzeitsbildern von Prominenten ist hoch: Für ein Foto von Demi Moore und Ashton Kutchers Ja-Wort blätterte ein Magazin zum Beispiel drei Millionen Dollar hin. Und wenn Rocksängerin Tina Turner zu ihrer
Hochzeit am Schweizer Zürichsee lädt
, lassen sich prominente Gäste wie Bryan Adams und Oprah Winfrey, aber auch einige Störenfriede nicht lange bitten.
Unbeeindruckt von sämtlichen Vorsorgemaßnahmen, hohen Mauern, Bäumen und roten Tüchern, haben es die Paparazzi geschafft, zu den privaten Feierlichkeiten vorzudringen und das begehrte Hochzeitsfoto zu schießen. Wie das Nachrichtenportal „Spiegel Online“ berichtet, haben sich die Fotografen einen regelrechten „Kampf um die Lufthoheit“ geliefert.
Fotografen heben ab
Kurz vor der buddhistischen Trauungszeremonie habe ein kleines Flugzeug die Hochzeitsgesellschaft von Tina Turner und ihrem Bräutigam, Musikmanager Erwin Bach, aufgeschreckt. Den Sitz des Co-Piloten bekleidete ein Fotograf des Schweizer Boulevardblattes „Blick“.
Anfliegen, abdrücken und absahnen – für den großen Foto-Wurf greifen die Bildjournalisten inzwischen zu ganz neuen Methoden. Über die Luft lassen sie inzwischen auch ferngesteuerte Drohnen mit Kamera, so genannte Quadrocopter, über die Köpfe der Hochzeitsgäste schwirren.
Öffentliches Interesse oder verletzte Privatsphäre?
Im Fall von Turners Hochzeit gewann jedoch das Flugzeug den Kampf über den Luftraum. Aus Sicherheitsgründen hat die Schweizer Polizei ein Flugobjekt vom Himmel geholt und die Speicherkarte einbehalten, berichtet „Spiegel Online“. In Deutschland benötigen Fotografen eine offizielle Genehmigung für den Einsatz.
Während „Blick“-Fotochef Tobias Gysi sich im „Spiegel Online“-Interview überzeugt davon zeigt, dass „ein überragendes öffentliches Interesse an der Hochzeit die Veröffentlichung rechtfertigt“, sieht Medienanwalt Christian Schertz dagegen eindeutig die Privatsphäre von Tina Turner verletzt. Sie könne deshalb auf Unterlassung und Schmerzensgeld klagen, zitiert ihn die Nachrichtenseite.
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Luftkrieg über dem Zürichsee – Paparazzi heben ab: Hochzeitscrasher bei Tina Turner
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