Mnchen (ots) – Bereits bei leichtem Herzstechen knnten Patienten knftig gezwungen sein, nicht mehr zum Kardiologen ihres Vertrauens, sondern direkt in die Notaufnahme des Krankenhauses zu gehen. Auch Routinechecks am Herz mssen knftig in Kliniken durchgefhrt werden. Dieses bittere Szenario scheint derzeit fr gesetzlich Versicherte realistisch, denn der Verband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Spitzenverband) will die niedergelassenen Kardiologen – und damit ihre Patienten – explizit von der medizinischen Grundversorgung ausschlieen.
“Das vom GKV-Spitzenverband verlangte Vorgehen widerspricht seinem ffentlichkeitswirksam propagierten Anspruch fundamental, die Patienten-Grundversorgung strken zu wollen”, so Dr. med. Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen e. V. (BNK). “Kardiologen bernehmen seit jeher einen wichtigen Teil der medizinischen Grundversorgung in Deutschland – beispielsweise bei Patienten mit Herzinsuffizienz, die regelmig untersucht werden mssen. Diese eingespielten und funktionierenden Strukturen werden nun mutwillig aufs Spiel gesetzt.”
So sind die vom BNK mitkonzipierten und deutschlandweit vorgesehenen Brustschmerzambulanzen ein hervorragendes Beispiel der medizinischen Grundversorgung und helfen berflssige und kostenintensive Krankenhausaufenthalte zu verhindern. Denn sie bieten den Patienten die gewnschte Versorgung vor Ort.
Ausschluss der fachrztlichen Internisten
Zum Hintergrund: 2012 versprachen die gesetzlichen Krankenkassen den rzten hhere Honorare fr ihre Leistungen. Davon sollte insbesondere auch die medizinische Grundversorgung profitieren. Der Haken: Die Krankenkassen stellten fr die sogenannte Pauschale fr die fachrztliche Grundversorgung (PFG) deutlich zu wenig Geld zur Verfgung. Daher knnen nun nur wenige Facharztgruppen an diesem System beteiligt werden. Kardiologen sollten als Internisten mit Spezialgebiet von der PFG ausgeschlossen werden – und darber hinaus sogar einen Solidarittsbeitrag zahlen. Zur Begrndung wurde lediglich die unbelegte Behauptung in den Raum gestellt, die fachrztlichen Internisten (FAI) htten in den letzten Jahren im Vergleich zu anderen Fachrzten berproportional grere Honorarzuwchse gehabt.
Inkonsistente Beschlsse der Vertreterversammlung (VV) der Kassenrztlichen Bundesvereinigung (KBV)
Immer neue politische Winkelzge und nicht nachvollziehbare Beschlsse der KBV-VV verrgern die FAI zunehmend. Nicht zuletzt sehen sie die wirtschaftliche Grundlage fr den Betrieb einer hochqualifizierten und -spezialisierten Facharztpraxis erheblich gefhrdet. Dabei sollten die FAI noch im Mrz 2013 in die PFG eingeschlossen werden. Nach ffentlichen Protesten war die KBV entgegen ihrer vorherigen Plne zurckgerudert.
Nun wurde dieser Beschluss aber berraschend und unter Ausschluss der ffentlichkeit bei einer Vertreterversammlung der KBV vergangene Woche erneut rckgngig gemacht, um Forderungen des GKV-Spitzenverbandes zu erfllen.
“Dieser gesundheitspolitische Zickzackkurs belegt eindrucksvoll, dass KBV und Spitzenverband offensichtlich jeden Bezug zur Basis verloren haben”, bedauert Dr. Smetak. “Es ist unannehmbar, dass unsere rztlichen Interessen zugunsten taktischer Manver nicht ausreichend vertreten werden und dadurch letztlich eine adquate und funktionierende kardiologische Patientenversorgung aufs Spiel gesetzt werden soll.”
ber den BNK e. V.
Der BNK ist der grte Kardiologenverband auf vertragsrztlicher Ebene in Deutschland. Er hat derzeit rund 1.200 Mitglieder und reprsentiert damit ber 90 % der kardiologischen Praxen. Der Verband ging aus einer Arbeitsgemeinschaft hervor, die 1979 von knapp 100 Fachrzten gegrndet wurde. Heute sind die Mitglieder des BNK auf regionaler und Bundesebene in zahlreichen Ausschssen, Projektgruppen, gesundheits- und berufspolitischen Gruppierungen und in vielen Gremien der Deutschen Gesellschaft fr Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) aktiv. Seinen juristischen Sitz hat der BNK in Mnchen.
Weitere Informationen rund um den BNK finden Sie unter www.bnk.de.
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Credit:
via Arne Ruhnau News http://arneruhnau.com/ambulante-medizinische-grundversorgung-am-scheideweg-gkv-spitzenverband-schliest-facharztliche-internisten-bei-pauschale-fur-facharztliche/
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